Sabine Neef vom Beratungsbüro Merkwatt (links) begleitete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops bei der Ideensammlung zum Thema Mobilität. Quelle SZ.-Zeitung Foto Bock
Welche Alternativen zum eigenen Auto haben wir, um mobil zu sein? Über diese Frage diskutierten die Einwohner der Dörfer Berel, Burgdorf, Hohenassel, Nordassel und Westerlinde in einem Workshop „Zukunft der Mobilität in unseren Dörfern“. Sie entwickelten erste Ideen wie eine app-gestützte Mitfahrerbank oder die Anschaffung eines Bürgerbusses und gemeinschaftlicher E-Bikes, die allen zur Verfügung stehen.
Eingeladen zu der Veranstaltung hatte die Gemeinde Burgdorf, die derzeit am Wettbewerb „Autonome Dorfmobilität“ (Auno Domo) teilnimmt. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Bernd Brandes stellte Wolfenbüttels Landrätin Christiana Steinbrügge die Aktivitäten ihres Landkreises zur Mobilität im ländlichen Raum vor. Die Dörfer würden leerer und somit die Wege zum Arzt und zum Einkaufen länger, bemerkte Steinbrügge. „Wir müssen uns klüger organisieren“. Michael Fuder, Geschäftsführer der Agentur merkWatt, die Initiator des Wettbewerbs ist, verdeutlichte den Anwesenden die Intention des Abends: „Ich führe gern durch die Veranstaltung – arbeiten tun Sie“.
So trugen die Teilnehmer in einem Brainstorming die Probleme zusammen, die in ihren Dörfern bestehen, um von A nach B zu kommen. Alle waren sich einig, dass ein Auto unverzichtbar ist, da es innerhalb der Gemeinde kaum Einkaufsmöglichkeiten und keine Ärzte gibt. Gerade für Ältere Menschen ist dies problematisch. Mit dem öffentlichen Personennahverkehr ist lediglich Salzgitter an Werktagen gut zu erreichen, eine Anbindung an die Bahnhöfe Hoheneggelsen und Baddeckenstedt gibt es nicht. Zu Randzeiten wie abends, an Wochenenden oder in den Ferien verschlechtert sich die Lage nochmals. „Nachts fahren noch nicht einmal Taxis“, bemerkte ein Burgdorfer.
In anschließenden Arbeitsgruppen entwickelten die Bürger eigene Lösungsideen. Diese reichen von der Anschaffung eines Bürgerbusses mit einem ehrenamtlichen Fahrerpool über die Einrichtung von privaten Taxis mit einer „Organisationszentrale“ bis hin zur Entwicklung einer Mobilitätsapp oder der intelligenten Terminvergabe bei Ärzten. Die Teilnehmer vereinbarten, sich Anfang 2018 erneut zu treffen, um die Lösungsansätze zu verfeinern.
„Wir unterstützen die Dörfer dabei“, bekräftigt Sabine Neef, ebenfalls Geschäftsführerin bei Merkwatt, das Projekt. Die Agentur kann viele Tipps zur Klärung rechtlicher und finanzieller Fragen geben oder auch bei der Suche nach Projektpartnern behilflich sein.
Wie Bürgermeister Brandes in seinem Fazit des Abends dürften viele gespannt sein, „wie sich das Ganze weiterentwickelt“.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.